Die Idee des Innovation Hub Inklusion geht auf ein Forschungsprojekt der Universität zu Köln zurück und hat daher schon seit Beginn einen starken Fokus auf die Weiterentwicklung des universitären Selbstverständnisses im Hinblick auf Inklusion als gesamtgesellschaftliche Aufgabe von besonderer Dringlichkeit und Brisanz.
Vor diesem Hintergrund fördert der Innovation Hub Inklusion die Zusammenarbeit zwischen lokalen Innovationsräumen auf der einen Seite und Unterstützenden von und Forschenden zu Inklusion auf der anderen Seite. So möchten wir auf systematische Art und Weise einen bi-direktionalen und ko-konstruktiven Transfer zwischen Inklusionspraxis und Wissenschaft unterstützen.
Insbesondere sollen innovative Kooperationen und Initiativen, jeweils auf lokaler, regionaler, aber auch auf nationaler Ebene angeregt werden. Dafür entwickeln wir aktuell ein Inkubationsprogamm zur Unterstützung von Innovationsräumen mit Inklusionspotentialen, betreiben eine digitale Austauschplattform, veranstalten regelmäßige (digitale) Treffen und organisieren einen monatlichen Newsletter. Diese Angebote sind natürlich nur ein erster Startpunkt und sollen in Zusammenarbeit mit den relevanten Anspruchsgruppen weiterentwickelt werden.
Organisatorisch orientiert sich die Planung und Zusammenarbeit im Innovation Hub Inklusion an dem Prosocial-Ansatz. Prosocial ist ein wissenschaftlich fundierter Ansatz zur Verbesserung von Kooperation, der insbesondere auch im Bildungssektor und im Rahmen von Inklusionsprojekten Anwendung finden kann. Prosocial kombiniert ein Rahmenwerk basierend aus 8 grundlegenden Gestaltungsprinzipien für Zusammenarbeit (siehe Tabelle)1 mit hilfreichen Techniken aus dem Akzeptanz- und Commitment-Training und zielt darauf ab, Individuen und Gruppen bei einer wertorientierten Entwicklung zu unterstützen.
Gestaltungsprinzipien für Zusammenarbeit | |
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Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe | 1 Klare Gruppenidentität und gemeinsame Ziele |
2 Gerechte Verteilung von Kosten und Nutzen | |
3 Inklusive und gerechte Entscheidungsfindung | |
4 Transparenz und Monitoring von Verhalten und Umwelt | |
5 Feedback auf hilfreiches und nicht hilfreiches Verhalten | |
6 Schnelle und gerechte Konfliktlösung | |
Zusammenarbeit zwischen Gruppen | 7 Autonomie der Gruppe |
8 Beziehungen mit anderen Gruppen |
Aktuell sind, neben selbstverwalteten Arbeitsbereichen und -gruppen, drei Gremien zur generellen Steuerung des Innovation Hub Inklusion angedacht: das Sekretariat, eine Mitgliederversammlung, die das erweiterte Netzwerk um den Innovation Hub repräsentiert, und eine Steuerungsgruppe, die die Integration der verschiedenen relevanten Perspektiven (Sekretariat, Geldgeber, Mitgliederversammlung) anstrebt. Das durch den Prosocial-Ansatz artikulierte Mehr-Ebenen-Verständnis von Kooperation liefert hier ein besonders gut passendes Rahmenwerk, mit dem eine gute Balance zwischen verlässlichen Rahmenbedingungen und einer flexiblen Arbeitsweise erzielt werden soll.
Wenn dieser grobe Überblick Ihr Intresse geweckt hat oder Sie noch unbeantwortete Fragen haben, würden wir uns freuen von Ihnen zu hören! Auf der Seite Mitmachen finden Sie eine Übersicht an Wegen, wie Sie mit uns in Kontakt treten können.
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Hanisch, S., Eirdosh, D., and Atkins, P. W. B. 2020. “Community Science Leitfaden Für Schulkultur – Zusammenleben in Der Schulgemeinschaft Verstehen Und Fördern,” EvoLeipzig. Link.
Atkins, P., Wilson, D. S., and Hayes, S. C. 2019. Prosocial: Using Evolutionary Science to Build Productive, Equitable, and Collaborative Groups, Context Press. Link
Wilson, D. S., Ostrom, E., and Cox, M. E. 2013. “Generalizing the Core Design Principles for the Efficacy of Groups,” Journal of Economic Behavior & Organization (90), Evolution as a General Theoretical Framework for Economics and Public Policy, pp. S21–S32. Link. ↩