Am 23. Mai 2024 fand das zweite Design-based Research (DBR) Kolloquium statt, bei dem René Schroeder und Anne Reh das DBR-Projekt DiPoSa vorstellten. Unter dem Titel „Wissenschafts-Praxis-Kooperationen als Ressource für innovative Strategien zur Unterstützung didaktisch-diagnostischen Handelns im inklusiven (Sach-)Unterricht“ bot die Präsentation spannende Einblicke in die Verzahnung von Theorie und Praxis in der designorientierten Bildungsforschung.
Die Agenda des Vortrags umfasste drei Hauptpunkte:
- Design-Based-Research als Strategie für Theorie-Praxis-Transfer
- DBR im Projekt DiPoSa - Design und Ausgestaltung der Wissenschaft-Praxis-Kooperation
- Perspektiven und Diskussion
Ein Thema des Vortrags war die Differenzierung zwischen Transfer, Dissemination und Diffusion von Innovationen:
- Transfer: Betont die geplante und adaptive Übertragung von Innovationen in die Praxis.
- Dissemination: Bezieht sich auf die strukturierte und gezielte Verbreitung von Innovationen.
- Diffusion: Beschreibt die nicht-gesteuerte und freiwillige Verbreitung von Innovationen.
Schroeder und Reh erläuterten auch, wie die Kluft zwischen Forschung, Politik und Praxis zum methodischen Problem werden kann. Dabei wurde das Verständnis von DBR nach Sandoval (2014) zugrunde gelegt, wonach DBR die Schaffung innovativer Interventionen, das Wissen über deren Funktionsweise und die Generierung grundlegenden Wissens über Lernen und Lehren umfasst.
In der anschließenden Diskussion wurden mehrere Fragen aufgeworfen und besprochen, wie beispielsweise:
- Wie kann die Wissenschafts-Praxis-Kooperation evaluiert werden, ohne Verzerrungen durch soziale Erwünschtheit?
- Welche Herausforderungen und Lösungsansätze gibt es bei geplanten Gruppendiskussionen im Projekt DiPoSa?
- Wie können die Rollen der Praxisexpertinnen und -experten trotz ungünstiger struktureller Bedingungen gestärkt werden?
Zum Abschluss wurde kurz die Idee diskutiert, ein Methodenhandbuch mit illustrativen Fallbeispielen zu erstellen, um die unterschiedlichen Formen und Qualitätsstandards von DBR zu dokumentieren und zu reflektieren. Das Sekretariat des Innovation Hub Inklusion bot hierfür an, Referenzen für eine gemeinsame Literaturdatenbank zu sammeln. Vorschläge können per E-Mail an das Sekretariat gesendet werden.
Wir danken allen Beteiligten, die das Kolloquium zu einem vollen Erfolg gemacht haben und freuen uns schon jetzt auf das dritte (und für dieses Semester letzte) DBR Colloquium am 20.06.2024.