In diesem Beitrag möchten wir kurz die drei gelungen Veranstaltungen im Februar Revue passieren lassen. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für ihre Mitwirkung und freuen uns schon jetzt auf die zukünftigen Veranstaltungen!
Akademisches Netzwerktreffen
Beim akademischen Netzwerktreffen am 03.02.23 haben sich Vertreter:innen der HS Neubrandenburg, der FH Potsdam, der Universität zu Köln, der Universität Leipzig und das Kernteam des Innovation Hub Inklusion in geselliger Runde näher kennengelernt und Möglichkeiten für eine möglichst produktive Zusammenarbeit erörtert.
Ein Thema, das hier besonders kontrovers diskutiert wurde, war die Rolle, die Möglichkeiten und die Hindernisse von Inklusion in der Hochschulentwicklung, da mit dem Auslaufen der Qualitätsoffensive Lehrer*innenbildung des BMBF an vielen Hochschulen voraussichtlich weniger Mittel zur Unterstützung von Inklusion zur Verfügung stehen werden. Ein konkretes Kooperationsprojekt könnte hier die Entwicklung eines gemeinsamen Positionspapiers sein, die Planungen hierzu sind jedoch noch nicht sehr weit fortgeschritten. Wenn Sie sich an der weiteren Planung beteiligen möchten, können Sie sich gerne per Email an uns wenden.
Netzwerktreffen Soziale Innovationen
Das Netzwerktreffen Soziale Innovationen am 10.02.23 zeichnete sich durch die Zusammenführung sehr unterschiedlicher Ansätze zur Unterstützung von Inklusion aus.
Zum einen stellte Daniel Kehne die Tür an Tür - Digitalfabrik gemeinnützige GmbH mit ihren inklusionsorientierten Projekten Integreat und Lunes vor. Integreat ist eine offene Plattform, die es Städten und Landkreisen ermöglicht, zugewanderten Menschen schnell und einfach lokale Informationen in mehreren Sprachen zur Verfügung zu stellen. Lunes ist eine kostenlose App, mit der berufsrelevantes Vokabular in verschiedenen Sprachen unterstützt durch bildliche Darstellungen gelernt werden kann. Wie Daniels Präsentation gezeigt hat, werden mit diesen digitalen Lösungen bereits viele zugewanderte Menschen erreicht und unterstützt. Dank einer starken Wirkungsorientierung innerhalb der Digitalfabrik werden jedoch laufend Verbesserungspotenziale gesucht und Schritt für Schritt umgesetzt. Die Folien zu Daniels Vortrag finden sich hier.
Zum anderen stellte Meike das Projekt EduGarden vor. EduGarden hat sich zum Ziel gesetzt, an verschiedenen Orten in Deutschland Kompetenzzentren für Urban Farming und Stadtbegrünung aufzubauen, um Menschen in Städten die Möglichkeit zu geben, mehr über Vertical Farming zu lernen und mittelfristig zu einer erhöhten urbanen Resilienz beizutragen. Inklusion ist ein Herzensanliegen von EduGarden, denn eigene Erfahrungen mit Behinderung haben das Gründungsteam für die Bedeutung dieses Themas sensibilisiert. EduGarden verfolgt die Vision, nicht nur die eigenen Angebote nach Kriterien der Inklusion auszurichten, sondern auch Arbeitsplätze im regulären ersten Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung zu schaffen.
In der anschließenden Diskussion wurden insbesondere zwei interessante Aspekte angesprochen.
Zum einen wurde herausgearbeitet, dass insbesondere im Umgang mit vielen verschiedenen Anspruchsgruppen Wertekonflikte auftreten können, die es zu berücksichtigen gilt. So kann es manchmal sinnvoll sein, ein Angebot bewusst auf eine bestimmte Zielgruppe zuzuschneiden, auch wenn dadurch andere Zielgruppen bewusst ausgeschlossen werden. Damit ein solches Vorgehen nicht in Konflikt mit Inklusionsmotiven gerät, ist Transparenz in Bezug auf solche strategischen Entscheidungen jedoch besonders wichtig.
Zum anderen wurde die Rolle von Universitäten und (akademischen) Konferenzen als Türöffner für neue Kontakte und Skalierung thematisiert. In unseren heutigen Gesellschaften geht immer noch eine große Strahlkraft von “der Wissenschaft” aus, so dass Hochschulen hier durchaus eine wichtige unterstützende Rolle für die Verbreitung von sozialen Innovationen spielen können. Allerdings hängt dies natürlich auch immer von den lokalen Strukturen und Interessen ab. Nicht jeder Kontakt zu einer Hochschule ist automatisch ein Gewinn.
Arbeitstreffen zur Kampagnenplanung
Beim offenen Arbeitstreffen zur Planung der Kampagne “Inklusion: Nachgefragt und Mitgemacht!” am 22.02.23 wurden wichtige konzeptionelle Fortschritte erzielt. In einer Kombination aus kreativer Einzel- und Gruppenarbeit wurden verschiedene Aspekte der Kampagnenplanung (z.B. Motivation, Zielgruppe, Rahmenbedingungen) bearbeitet und kontrovers diskutiert. Abschließend wurde vereinbart, dass die Ergebnisse des Arbeitstreffens durch das Sekretariat des Innovation Hub Inklusion bis zum nächsten Arbeitstreffen zusammengefasst und in 3-5 konkretere Projektvorschläge überführt werden. Wir freuen uns schon jetzt auf den nächsten Austausch und laden Interessierte herzlich ein, beim nächsten Arbeitstreffen vorbeizuschauen!